
Bild von Stefan Keller auf Pixabay
Wo bist du, fragte der Wind
das in sich versunkene Kind.
Es lächelte, hier und weg,
in meinem Kopf ist ein Versteck,
in dem befindet sich eine Welt,
die mir erlaubt, zu tun, was mir gefällt.
Wo bist du, fragte die Sonne
das Kind, das still saß mit Wonne.
In mir, ein helles Licht,
hier seh ich Dunkles nicht,
überall ein gold’ner Schimmer
weiche Wärme begleitet mich immer.
Wo bist du, fragte das Wasser,
dem ein Kind nie vorkam krasser.
Im Trockenem kann ich tauchen
in Grotten, wie Drachen fauchen,
mit Flügeln durch Meere schweifen,
gleichzeitig nach Sternen greifen.
Wo bist du, fragte die Erde
aus Sorge, das Kind nie Mensch werde.
Die Länder, die ich in mir entdecke,
durch sie erst ich die Welt erwecke,
die mit mir durchs Leben reist
und bis ins Alter mein Dasein speist.
Doris Mock-Kamm