
Bild von Наталья Коллегова auf Pixabay
Die Luft da draußen ist so mit Wasser gefüllt,
der Dampf dichter als in der Waschküch‘,
würde jetzt die alte Emma vor sich hinmurmeln,
sie sprach nicht mehr viel, eher war’s ein Flüstern,
das sie hin und wieder uns jungen Mädchen schenkte.
Die Schneeflocken waren kaum zu erkennen,
wären sie nicht an dem Fenster hängengeblieben,
ich laufe den ganzen Tag mit Sand in den Schuhen,
weil der genauso knirscht wie gefrorener Schnee,
und Emma sagte, Sand unter den Füßen beruhige.
Ohne die geringste Eile sammeln sich die Flocken
auf dem Fensterbrett zu einer weißen Hügellandschaft,
Emmas Stimme wispert mit dem gehauchten Wind,
der Sand verteilt deine Kraft zu einem Abdruck,
ewig bleiben sie nur den Körnchen in Erinnerung.
Hinter dem weißen Hügel verschmiertes Grau,
die Schneekristalle verbinden sich zu einer Decke,
zu schnell, es wirkt wie schon ewig lange vertraut,
jung war ich, Emma alt, damals in der Mangelstube,
wie schön doch Sand knirscht, wie gefrorener Schnee.
Doris Mock-Kamm