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Dank „Lügenpresse“ und Raubtierkapitalismus
Bloß nicht den Zusammenhang erkennen wollen, Hauptsache mit goldenem Löffel im Mund geboren oder wohlernährt im sicheren Westen trotz Krieg, Elend und Corona-Pandemie ausgiebig feiern, prassen, was das Zeug hält, nach ihnen die Sintflut. Biblische Gleichnisse erhalten einen Stellenwert, eine Paralelle wie sie grausamer sich kaum mehr offenbaren kann.
Als das Corona-Virus in Chinas Wuhan ausbrach, die Journalistin Zhang Zhan darüber berichtete, ließ die chinesische Führung sie kurzerhand verhaften, wurde sie in China zu vier Jahren Haft verurteilt, während die Führung des Reiches der Mitte ihre rigorosen Abschottungs- und Quarantänemaßnahmen als Sieg feiert, auf diese Weise das Virus besiegt zu haben, größere Verluste ausblieben. Bis heute sind die Opfer-Zahlen der VR China unbedingt anzuzweifeln.
Weltherrschaft duldet keine kritischen Medien
Wichtigste Voraussetzung wie man unschwer in den drei größten Herrschaftsstaaten Russland, China und den USA beobachten kann. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten darf demnächst The Donald seinen Hut nehmen, der unrühmliche Präsident, der nonstop gegen Medien twittert, von einer gestohlenen Wahl faselt.
Keineswegs viel eloquenter sein russisches Pendant, Wladimir Putin streitet die Mordversuche gegen Oppositionelle im Lande ab, obwohl etliche Indizien zum Kreml weisen. China verharrt zwischen Kontrollverlust und Weltherrschaftsphantasie, da stören halt wachsame Journalisten.
Griechisches Verschwiegenheitsgesetz erinnert an diktatorisches Gehabe
Warum in die Ferne schweifen, wenn in Euopas Süden eine nüchterne Berichterstattung vereitelt wird, obwohl so enorm wichtig. Reporter ohne Grenzen mahnen an, daß man „Recherchen über Geflüchtete behindert“. Obendrein werden beherzte Aktivisten vor Ort per Ermittlungsverfahren bedrängt, sie stehen unter Spionageverdacht oder ihnen wird Menschenschmuggel vorgeworfen. Daß sie nur Flüchtlingen in Not helfen, wird gezielt vereitelt.
Insofern begünstigt die griechische Politik die Zunahme des Flüchtlingselends, steckt aber EU-Gelder ein, ohne sich an völkerrechtliche und menschenrechtliche Verbindlichkeiten halten zu wollen. Das deckt sich auch mit den Schilderungen von Ina Felina, die im Interview zu Recht die Abschreckungspolitik Europas anmahnte.
Solange die Presse weltweit weiterhin besonders von autokratischen Systemen bis hin zu angeblich freien Gesellschaften sich einschränken muß oder bedrängt wird, dürfen wir uns nicht wundern, daß der Kurs jener Politik sich fortsetzt. Die Vertreter der „Lügenpresse“, also Rechtsradikale, sowie das Großkapital ziehen an einem Strang. Wie lange sollten wir alle dies noch dulden?
Lotar Martin Kamm