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Smudos Luca-App wird stoisch ignoriert
Bei anhaltenden Infizierten- und Todeszahlen sollte jeder Strohhalm ergriffen werden, der uns allen hilfreich angeboten zur Verfügung steht. Warum sowohl der Gesundheitsminister als auch die Bundespolitik selbst dermaßen zögerlich verharren, kann man daher nur kopfschüttelnd kommentieren.
Im Interview mit Rapper Smudo, welches Lars Wienand für T-Online kürzlich führte, wünscht sich der Musiker zum Fest einen Rückruf von Gesundheitsminister Jens Spahn, weil dessen ins Leben gerufene Luca-App in der Corona-Krise eine große Hilfe sein könnte. Doch bisher hüllt sich die Politik diesbezüglich in Schweigen.
Ein QR-Code sorgt für schnelle Klarheit
Dabei fühlen sich ganz offensichtlich mal wieder Datenschützer aufgerufen, ihren Job unter allen Umständen auszuüben, die Luca-App quasi zu verteufeln. Zum Vorteil eigener Berufsehre, zum Nachteil infizierter Menschen, die andere anstecken und somit gar tödlich enden kann. Welch Irrsinn, wenn man bedenkt, daß Datenschutz Toten und Schwerkranken nichts nutzen wird!
Dabei vermag die IT-Technik ohnehin ziemlich viel, selbst wenn immer ein Restrisiko bestehen wird, wer einen Blick auf die Hacker-Szene wirft, die in höchsten Ebenen wirkt, wie man bei der aktuellen Cyber-Kriminalität feststellen muß, ob nun die Chinesen oder die Russen die Amis bedrohen. Einerlei, der Tatbestand genügt, um sich deren Gefahren zu vergegenwärtigen.
Gesundheitssystem fragwürdiger denn je
Angesichts vergangener Reformen, die stets Einsparungen abverlangten, damit gewisse Herren in Chefetagen profitorientiert sich so richtig ihre Taschen füllen konnten, um im Gesundheitswesen selbst etliche Mängel eben nicht zu beheben, offenbart die Tragweite jener Misere erst recht bei dieser gefährlichen Seuche. Unverständlich, warum überhaupt noch mit Fax-Geräten hantiert wird im Zeitalter des Internets.
Man könnte resigniert verharren, weil Smudos Wunsch höchstwahrscheinlich unberücksichtigt bleibt, dennoch sollte jede Gelegenheit genutzt werden, die verantwortliche Politik an ihr Unvermögen zu erinnern, die sie mit derart zögerlicher Haltung pflegt. Spätestens zur baldigen Bundestagswahl wäre es angebracht, ihr die Quittung zu präsentieren.
Lotar Martin Kamm