
Bild von Catkin auf Pixabay
Ich hab einen Gartenzaun,
da kann ich drüberschau‘n,
nach Herzenslust lachen,
was Nachbarn so machen.
Zuhören kann ich auch,
werd‘ sowas von schlau,
kenn‘ sämtliche Vorlieben
von denen da drieben.
Die rechts vom Haus
lassen keine Feier aus,
die links von mir wohnen,
lieben es sich zu versohlen.
Die Wäsche auf den Leinen
sagt mehr aus, als sie meinen,
Flittchen hier, Schlamper dort,
Beweismittel direkt vor Ort.
Lärmen, Poltern, Schreien,
bin bereit alles zu verzeihen,
solange sie wohnen bleiben,
ich mir kann die Zeit vertreiben.
Natürlich wissen sie nicht,
meine Freundlichkeit ist Absicht,
genauso meine Nörgeleien,
ich genieße kleine Streitereien.
Ich hab einen Gartenzaun,
ein Wunderwerk zum Bestaun,
bietet ständig Geschichtenstoff,
meine Schreibblockade immer off.
Doris Mock-Kamm