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Sie bräunt ihre rot lackierten Fußnägel
jeden Nachmittag, natürlich auch den Schädel,
vormittags ist sie mit ihrem Cabrio unterwegs,
mit Kopftuch, ihre Perücke sonst fortfegt.
Verdunkelt ihre Augen mit Sonnenbrille,
hofft sie, jeder nach ihrem dunklen Teint schiele.
Irgendwann, nach einer ganzen langen Weile
fiel ihr beim Pediküren aus der Hand die Feile.
Klirr, schallt’s in ihrem Kopf mittels der Ohren,
die Fußnägel niemand sieht, obwohl sie auserkoren,
ihre Schönheit, wer weiß dies besser als sie, zu schade
jeden halben Tag nur zu sehen für die Autopedale.
Empfindsam ihre Seele, Tränen flossen unaufhaltsam,
ein Scheibenwischer für die getönte Brille wäre kleidsam,
schluchzt sie, da fällt es ihr wie Schuppen von den Augen,
mit ‘nem Automatik kann ihr linkes Bein aus dem Fenster baumeln.
Doris Mock-Kamm