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Er textete sie zu mit seinen Erlebnissen,
Empfindungen, Taten,
sie liebte diese Geschichten,
seine Art der Formulierung
des Unaussprechlichen,
die zueinander findenden Worte,
ihre zarten Berührungen,
auch wenn zutiefst gekränkt, verletzt:
Seine Art banalen Geschehnissen
eine Wildwasserfahrt zu gönnen,
Sprachbäche hinunter zu rauschen,
die Stimme erfüllt vom Jubeln
beim Überwinden von Gedankenblöcken,
tosende Ausdrücke öffneten ihr Herz,
ließen sie auf wattierten Wellen fallen,
die sie zum fernen rosa leuchtenden Horizont trugen.
Irgendwann begann er seine Erzählungen zu dichten,
sie erschrak sich vor diesen monströsen Wörtern,
denen Buchstaben ausgerissen, zerfetzt wurden,
um gewaltige Laute zu erzeugen,
Begriffe ließ er explodieren, ihr entgegenschleudern.
Erst in dieser skelettierten Sprache
erkannte sie sein eigentliches Anliegen,
sie sollte ihn lieben, weil er sich verachtete.
Nafia