
https://www.flickr.com/photos/162037582@N07/33471391198/sizes/z/ (CC BY-NC-ND 2.0)
Zerstörung und Haß der falsche Weg
Jede Gewalteskalation kann durchaus unvorhersehbare Konsequenzen nach sich ziehen, im Fall der wochenlangen Demos jener Gilets jaunes offenbart sich längst das Ausmaß einer Bewegung, die meist per Zerstörung glänzen will. Von politischer Auseinandersetzung kann ohnehin keine Rede sein, selbst wenn man nicht dem Treiben des Emmanuel Macron zustimmen mag.
Eine berechtigte Empörung über die Protestbewegung erhält der jüngste Anlaß, wobei die Gelbwesten die Polizisten zum Suizid aufforderten. Anzeichen eines gezielt initiierten Bürgerkrieges, der sich hierbei anbahnen könnte? Folgt man den Haßtiraden der europaweiten Rechtsradikalen, möchte man dies nicht abstreiten, zumal die Gelbwesten-Proteste bereits augenscheinlich im Dezember außer Kontrolle gerieten.
Trügerische Hoffnung nützt gar nichts
Sie verpufft viel eher genauso wie alte Holzbalken des Dachstuhles beim dramatischen Brand von Notre Dame. Wer tatsächlich meinte, auch die Teilnehmer dieser Gelbwesten-Bewegung würden milde gestimmt, sich friedlicher Emmanuel Macron gegenüber verhalten, wurde durch diese bösartige Verhöhnung eines Besseren belehrt. Das Gegenteil trifft viel eher zu.
Jene sturen Haßtiraden erinnern fatal an die deutsche Pegida, die mit der selben Wut ihr Treiben stets rechtfertigte, es würde dem Volk dienen, was man gleich mehrheitlich als betroffen benannte. Da scheinen wohl manche unter Gedächtnisverlust zu leiden, frühere Friedensdemos hatten wesentlich mehr Menschen mobilisiert, sich vor allem als Demonstranten ebenso friedfertig verhalten im Gegensatz zu manch gewaltbereiten Gelbwesten-Teilnehmern.
Politische Entscheidungen per Gewalt auf den Straßen erzwingen?
Das käme einer Revolte gleich, wobei die große Mehrheit Nichtdemonstrierender bestimmt nicht seelenruhig solch Treiben dulden wird, Polizei und Militär dann unter Zugzwang stünde, wie eingangs erwähnt, einen Bürgerkrieg entfachen würde. Das kann niemand wirklich wollen, außer „kranke Gehirne“ innerhalb dieser Protestbewegung, wo sich bekanntlich auch Rechtsradikale völlig ungeniert tummeln.
Insofern scheint mit dieser neuen Gewalteskalation der Mob jener rechten Kräfte sich etablieren zu können, was die noch friedlichen Demonstranten bei den Gelbwesten kaum mehr zu verhindern wissen, sie befinden sich im selben Boot. Tatsächlich egal? Man möchte ihnen beherzt zurufen, sich unbedingt zu distanzieren.
Lotar Martin Kamm