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Die letzten Stufen zu ihrem kleinen Zimmer,
hoch oben unter dem Dach, die liebte sie.
Die Treppe formte sich zur Wendeltreppe,
eng die Stufen, gebogen wie eine Schnecke.
Und dann die Tür, die nach außen aufging,
Klinke drücken, drei Stufen zurück nach unten,
dabei die Tür festhalten und zur Seite drücken.
Blind, zielsicher tastete sie nach dem Lichtschalter,
im Wendeltreppenhaus gab es schon lange kein Licht,
niemand konnte sie überzeugen, wie gefährlich das ist.
Sie liebte das Dunkel auf ihrer Schneckenwendeltreppe.
Die große Villa geerbt, als Kind hier aufgewachsen,
die Mutter Köchin, Mädchen für alles, sie auch.
Der Bechtelsheimer ihr Kind, so nannte man sie im Dorf.
Niemand nannte ihr den Vater, selbst die Mutter nicht,
Grabeskälte verrät keine Geheimnisse, bewahrt den Stolz.
Sei froh, daß es dich gibt, sei zufrieden und fromm,
damit der Herrgott dich ohne Erbarmen lieben kann.
Zufrieden ist der Bechtelsheimer ihr Kind jeden Tag,
morgens, abends, in dem Zimmer unter dem Dach.
Die Treppe knarrt, Kindheitsmusik, rein, nicht verlogen.
Nafia