
https://www.flickr.com/photos/libaer2002/7908615316/sizes/z/ (CC BY-NC-ND 2.0)
Zwei Gerichte stimmen dem „Rock gegen Überfremdung“ zu
Vorneweg sei gleich mal unbedingt betont: Was hat denn das alte Gedankengut des Nationalsozialismus hierzulande verloren und vor allem mit Politik zu tun? Überhaupt nichts. Gerade jene dunkle geschichtliche Epoche sollte Mahnmal genug sein, sie nie wieder zuzulassen, weder in Deutschland noch sonstwo auf Erden.
Aber wer bereits in jungen Jahren dementsprechend geschult wird, der kann natürlich seine sogenannte „politische Haltung“ nur voller Überzeugung nach außen hin zu Markte tragen wie jener Tommy Frenck, der auch das diesjährige Rechtsrock-Konzert im südthüringischen Themar unter dem Slogan „Rock gegen Überfremdung“ angemeldet hat, im Umland für viel Unmut sorgt. Zwei Gerichte, sowohl das Verwaltungsgericht Meiningen als auch das Oberverwaltungsgericht Weimar stimmten dem Konzert zu.
Nazi-Hochburg im Dorf Kloster Veßra nahe einer national befreiten Zone
Sehr zum Leidwesen der Dorfbewohner, zumal jener Tommy Frenck dortigst den Gasthof „Goldener Löwe“ betreibt, Treff- und Organisationspunkt für seine Kameraden, die Kultfigur in der Neonazi-Szene, der gern rechtsextreme Parolen über T-Shirt-Verkauf zum Besten gibt, stets haarscharf an der Illegalität vorbei.
Klappt besonders gut in unserem demokratisch geschützten Staat, dessen Meinungsfreiheit ein kostbares Juwel, welchen solch Rechtsextremismus unverblümt verhöhnen darf nebst sogenannter „Lügenpresse“, bis hin zu Rock-Konzerten mit entsprechenden Bands wie “Die Lunikoff Verschwörung”, “Frontalkraft”, “Sleipnir”, “Stahlgewitter” als auch etliche andere ihre Auftrittsgenehmigungen erhalten. Pünktlichst kurz nach dem G20-Gipfel finden sich höchstwahrscheinlich über 5.000 Besucher am jetzigen Wochenende in Themar zum Konzert ein, genau zwei Wochen später am selben Ort, wo der Event “Rock für Identität” am 29. Juli stattfinden soll, das der bayrische Neonazi Patrick Schröder organisiert.
Ein breites Bündnis rechtsradikaler Strömungen sammelt sich vor unser aller Augen
Die Bevölkerung selbst und ebenso die verantwortliche Politik täte gut daran, dafür zu sorgen, daß die Justiz sowie die Polizei nicht mehr dermaßen offensichtlich auf dem rechten Auge blind sind. Gerade nach diesem G20-Gipfel, wo ziemlich simpel den Linken die brutalen Krawalle zur Last gelegt werden, fühlen sich Rechtsextreme bestätigt und aufgefordert, ihren menschenverachtenden Kurs erst recht auszuleben.
Dies zeigt sich nicht nur in Berlin, wo Rassisten die Straßen Berlins säumen, gleichwohl knüpfen jene Rechtsrock-Konzerte nahtlos an, mündet der ganze Nazi-Spuk in die bevorstehende Bundestagswahl, eine AfD hält sich daher, nicht weiter verwunderlich, bei 8 Prozent in den Umfragen (Forsa vom 11.07.).
Der Aufruf „Kein ruhiges Hinterland! Blau-braune Strukturen offen legen!“ bittet um breite Unterstützung, auch zahlreich zu Gegendemos am 15. Juli in Themar zu erscheinen. Es gilt also, diese verlogene Idylle zu durchkreuzen, den Neonazis nicht das Feld zu überlassen.
Lotar Martin Kamm
Jeder mittelmäßige Justiziar hätte das Konzert verhindern können, aber vielleicht wird da schon wieder nach Wählerstimmen geangelt…
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Hat dies auf Marisa's Mind rebloggt.
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