
flickr.com/ mcfcrandall/ (CC BY-NC-ND 2.0)
Trinkwassergefährdung mittels Sandstein-Fracking keineswegs gebannt
Die verantwortliche Politik versäumte einen notwendigen Schritt, endlich einen rechtlichen Riegel dem generellen Fracking vorzuschieben. Stattdessen handelte die Große Koalition einen bedenklich faulen Kompromiß aus, der einerseits das Schiefergas-Fracking vorläufig in diesem neuen Gesetz verbietet, andererseits das Sandstein-Fracking weiterhin erlaubt.
Damit können Umweltschützer sowie Betroffene vor Ort sich nicht zufrieden geben, die Trinkwassergefährdung ist mittels Sandstein-Fracking keineswegs gebannt, zumal obendrein die Formulierung eines „konventionellen Frackings“ in Sandsteinschichten die erheblich gesundheitlichen Gefahren, die damit verbunden sind, der Bevölkerung gegenüber verschleiert.
Heftige Proteste zunächst erfolgreich
Etliche Umweltorganisationen und deren Verbündete dürfen ihre entschiedenen Widerstände und Proteste zunächst als erfolgreich werten. Zunächst unterzeichneten über eine halbe Millionen besorgte Bürger hierzulande den Campact-Appell, der ein generelles Fracking-Verbot forderte. Immerhin ein erster Schritt Richtung Fracking-Verbot, wie Gerald Neubauer verlauten ließ.
Dabei hob er auch hervor, daß zukünftig eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung seitens eventueller Fracking-Vorhaben betroffene Bürger sowie Gemeinden zumindest stärken wird bis hin, jenen Abbau zu verhindern. Ob erhöhte Kosten solche Unternehmen dennoch abschrecken, bleibt mal dahingestellt.
Schiefergas-Frackingverbot nur ein Teilerfolg
Mit Blick zu den großen Ölgesellschaften darf weiterhin bezweifelt werden, ob eine Bundesregierung nicht doch einknickt und ihnen das Feld überläßt. Exxon Morbid hatte noch im letzten Jahr sich gute Chancen ausgerechnet, die zunächst erst mal auf Eis gelegt sind mit dem jetztigen Teilerfolg zum Schiefergas-Frackingverbot.
Das perfide Ringen um die Gesteinsart, ob Schiefer oder Sandstein, steht allerdings in einem unübersehbaren Widerspruch. Während das Schiefergas-Frackingverbot zunächst jetzt eintritt, verbleibt die Gefahr des Sandstein-Frackings, was trotzdem Erdbeben hervorrufen kann, das Grundwasser und die Böden verunreinigt, weiterhin erhöhte Krebserkrankungen in jenen Erdgasfördergebieten stattfinden.
Obendrein verschaffte sich die Lobby der Befürworter, besonders in den Reihen der CDU/CSU, ein Hintertürchen. Schon in fünf Jahren durchläuft eine erneute Überprüfung im Deutschen Bundestag per Debatten und anschließender Abstimmung. Genau deshalb kann nur ein sich fortsetzender Widerstand in der Bevölkerung Abhilfe schaffen, der am besten tatsächlich endlich in ein generelles Fracking-Verbot sämtlicher Verfahren münden sollte, per entsprechendem Gesetzestext ausformuliert wird.
Lotar Martin Kamm
Hat dies auf behindertvertriebentessarzblog rebloggt.
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