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Sie wollte nicht in der Nacht fahren,
dennoch befreite sie das Rasen
durch die leeren Straßen
von endlosen Fragen.
Sie liebte eines dieser Biester,
manche meinten, wie ein Geliebter
dürfte er sich alles bei ihr erlauben,
sie müßte endlich ihr Gehirn gebrauchen.
Schließlich war es nicht das erste Mal,
daß er weg und wieder angekrochen kam,
weil jemand ihn aufgegriffen,
und dann riefen
sie teils belustigt, teils ärgerlich an,
damit sie ihn abholen kann.
Nun, der Anruf der Frau aus „Weilen
unter den Rinnen“, sie brauche nicht eilen,
denn er sei bei ihr nicht nur einmal
und fast schon so etwas wie ein Gemahl,
hier bei ihr gut aufgehoben,
sein Benehmen sei zu loben.
Sie fluchte, dachte an Kastration,
ein Denkzettel, das hätte er dann davon!
Kaum hatte sie den Motor abgestellt,
wurde auch schon die Auffahrt erhellt.
Die junge Frau stand lächelnd in der Tür.
Sie dachte: „Gleich werd ich zum Tier.“
Da kam er auch schon angelaufen,
tänzelnd, es war zum Haare raufen,
wer kann diesem Blick schon böse sein?
„Kommen Sie doch bitte rein!
Denn die Turteltäubchen sind heute
Eltern geworden von einer kleine Meute
Hundekinder, eins schöner als das andere,
und wir sind dadurch fast Verwandte.“
Die Mama Hündin lag ausgestreckt
auf einer Decke, Samson leckt
ihre Schnauze, die Babys Ebenbilder
vom Papa, unverkennbar seine Kinder.
Die Liebe zwischen den Hunden,
ihre Treue zeigen sie unumwunden.
Nafia
Herrliche Auflösung – klasse Gedicht, vielen lieben Dank !!!
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