
flickr.com/ h.koppdelaney/ (CC BY-ND 2.0)
Wer letzt, zeigt seinen wahren Kern meist ohne Rücksicht
Viele Zeitgenossen letzen danach, anerkannt zu werden, einen guten Eindruck zu vermitteln, eine gehobene Stellung inne zu haben, berühmt zu werden, weil sie selbst nicht fähig sind, sich anzuerkennen, einen Eindruck hinterlassen können, nur durch höhere Sitzpositionen meinen, einen Überblick zu bekommen, der Meinung sind, Ruhm würde einen besseren Menschen aus ihnen machen.
Also letzen (laben, erquicken) sie andere mit Zungenfertigkeit der schönen Worte, um ihr Ziel zu erreichen. Sie letzen die Menschen mit vermeintlichen Geschenken, Preisausschreiben, Gewinnversprechungen. Sie letzen die Menschen mit Sicherheit, durch Freundschaft, Zugehörigkeit einer Gruppe, Verein, Partei. Sie letzen die Menschen mit Gesundheit durch mentales Denken, Kauf ihrer Produkte. Sie gestatten den Menschen, sich zu letzen an der Kunst und Kultur, damit sie rundherum zufrieden, abgelenkt und manipulierbar sind.
Sollen wir all den Letzern erzählen, was das wirklich bedeutet? Letzen stammt vom mittelhochdeutschen letzen, althochdeutschen lezzen und bedeutet eigentlich schlaff machen, sprachverwandt mit lassen.
Ihr Zeitgenossen, die ihr gierig danach letzt, etwas in eurem Leben zu erreichen, das euch aus der Masse der anderen hervorhebt, macht das nur, weil ihr zu schnell schlaff macht und die Kraft der Ausdauer nicht besitzt. Deshalb letzt ihr nach Menschen, die ihr für euer Ansehen braucht, um euch in deren Licht zu sonnen, um auf deren Kosten euren Lebensunterhalt zu bewerkstelligen.
Aber wehe diese Menschen sind verletzt, entweder durch eigenes Verschulden oder vermeintlichen Verletzungen durch andere, dann kann es sein, daß sie schlaff und in sich zurückgezogen, mitleiderhaschend sich verkriechen, um danach umso letzender die Welt wieder zu betreten. Oder die Verletzungen lassen sie in blinder Wut alles niedertrampeln, um die anderen dafür verantwortlich zu zeigen.
Der Duden erklärt zu verletzen: mittelhochdeutsch verletzen, zu letzen in der älteren, besonders landschaftlichen Bedeutung »quälen, schädigen«
Letzen wir nicht nach Anerkennung, Ruhm, wenn wir selbst zu schlaff sind, dann verletzen (quälen, schädigen) wir niemanden und sind wahre Persönlichkeiten.
Doris Mock-Kamm
gefällt mir echt gut,………..respekt…….nietzsche hat auch schonmal ähnliches mitleid geschrieben,…..
Nietzsches Kritik am Mitleid
Friedrich Nietzsche stand dem Mitleid ablehnend gegenüber. Im Gegensatz zu Schopenhauer betrachtet er dieses Phänomen jedoch aus der Perspektive dessen, der versucht, Mitleid bei seinen Mitmenschen zu erzeugen. Er nannte es ein „Bedürfnis der Unglücklichen“, mit dem „Zur-Schau-Tragen“ ihres Leides letztlich Macht über den Mitleidenden auszuüben. Aktiv Mitleid erzeugen zu wollen, stelle den Versuch einer Person dar, den Mitleidenden „wehe zu tun“, um die eigene Schwäche bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren:
– Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches I, II, Nr.50[47]
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